Lebst du gerne in Gutenstein?

Oftmals werde ich gefragt, ob ich gerne in Gutenstein lebe, und das kann ich nur mit einem Ja beantworten. Ich habe hier eine sehr nette Kindheit erlebt, mit vielen Geschäften, Aktivitäten und einer starken Gemeinsamkeit. Der Mariahilfberg war ein renommiertes Ausflugsziel, im Sommer belebten das Grasskispektakel und die Raimundfestspiele in einer einfachen Form den Ort und ich war stolz, mit meinen Eltern gemeinsam helfen zu dürfen. Der glitzernde Schlossadvent ist mir auch noch immer gut im Gedächtnis. Es machte Freude, einkaufen zu gehen, sich im Markt zu treffen und auszutauschen und ich erinnere mich noch gerne daran, wenn ich in der Drogerie Weber ein kleines „Zuckerl“ erhielt.

Nach einer kurzen Zeit in Wien bin ich wieder dankbar nach Gutenstein zurück gekehrt, wir haben uns ein Haus gekauft und sanieren es seit 12 Jahren, habe hier meine Tochter zur Welt gebracht und schätze es sehr, in einer kleinen, feinen Gemeinde wohnen zu können und die Ruhe und Schönheit der Region zu genießen. Wo sich die Menschen untereinander helfen, unter die Arme greifen, wenn mal wo ein Engpass ist und sich am Gartenzaun unterhalten. Das Thema Nachbarschaftshilfe ist zwar etwas in den Hintergrund getreten, aber immer noch vorhanden und wenn es eng wird, gibt es immer helfende Hände.

Ortsbildtechnisch und wirtschaftlich schaut es zwar im Ort heute etwas traurig aus, aber auch ein schlafendes Dornröschen kann wieder geweckt werden und man sieht auch, dass viele Menschen und Bewohner Gutensteins großes Interesse daran haben, den Ort wieder zu beleben. Für mich ist es ein intensives Ziel, dies zu unterstützen und aktiv daran zu arbeiten.

Auch das soziale Netzwerk sollte wieder mehr in den Vordergrund treten, denn hier gibt es sehr viele verlassene Schienen und Wege. Es beginnt bei der Kinderbetreuung, bei Aktivitäten für Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche kaum vorhanden sind und führt weiter dazu, dass sehr viele junge Menschen sich in Gutenstein nicht „angesprochen“ fühlen, keinen Bezug zu Gutenstein haben den Ort verlassen, da sie hier keine Zukunft sehen. Hier ist für mich ein klares Konzept auszuarbeiten und anzusetzen. Daraus ergibt sich für mich die nächste Frage:

Was ist wichtig für die Altersgruppe von 15-25?

Die Feuerwehr und Musikkapelle ist als sehr positives Bespiel zu nennen, sie leisten aktive Jugendarbeit und dies wird sehr gut von allen angenommen. Wir haben aber sehr viel mehr in Gutenstein – einen Kultur und Sportverein mit sehr vielen Sektionen, die Landjugend, einen Elternverein, die Kinderfreunde, einen Dorferneuerungsverein, die Pfarre, einen Seniorenverein, den Schützenverein, … um nur einige Beispiele zu nennen. Hier liegt meines Erachtens ein sehr großes Potential, um ein reges Netzwerk zwischen Alt und Jung, Geben und Nehmen entstehen zu lassen. Natürlich sind hier alle Gutensteiner und Gutensteinerinnen aufgefordert, mit zu machen, Ideen einzubringen und sich am Gemeindeleben zu beteiligen.

Das meint

Christine Tisch

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